Es gibt ein paar Eckdaten, die den Wert eines Einfamilienhauses samt Grundstück bestimmen. Hier im Artikel gehe ich auf die wichtigsten ein.
Fundamentale Daten
- Grundstücksfläche: Die steht im Grundbuch.
- Wohnfläche: Da gibts leider verschiedene Standard (WoFlV und DIN 277).
- Baujahr: Das Alter des Gebäudes lässt einfache Rückschlüsse auf den Zustand zu.
Lage
Der Bodenrichtwert (in EUR/m²) gibt an, wie viel ein Quadratmeter Bauland in einer bestimmten Lage wert ist. Er wird von den Gutachterausschüssen für Grundstückswerte ermittelt und ist ein wichtiger Indikator für den Wert einer Immobilie.
Auf verschiedenen Portalen wie immoportal.com kann man nachschauen, wie sich die Preise in der Umgebung entwickelt haben (in EUR/m² Wohnfläche).
Energieeffizienz
Die Energieeffizienzklasse gibt dem Käufer eine Vorstellung davon, wie viel Energie zum Heizen des Hauses benötigt wird. Die Skala reicht von A+ (sehr effizient) bis H (sehr ineffizient).
Dabei gibt es drei relevante Faktoren:
- Dichtheit (Lüftungsverluste): Wenn der Wind durch das Haus pfeift, wird es teuer.
- Dämmung (Transmissionsverluste): Wenn man heißes Essen in eine Plastiktüte packt, wird es dennoch schnell kalt. Genauso ist es mit einem Haus. Eine hohe Dichtheit ist nicht alles, weil die Wärme auch durch abgestrahlt wird.
- Heizsystem: Lüftungs- und Transmissionswärmeverluste müssen ausgeglichen
werden. Sie definieren die Heizlast. Die benötigten kWh an Wärme kann man
durch unterschiedliche Heizsysteme bereitstellen. Die kosten pro kWh Wärme
sind dabei massiv unterschiedlich. Aktuell in meiner Region bei angenommenen
20.000 kWh pro Jahr:
- Wärmepumpe mit SCOP=3.5 (0.2407 €/kWh): 1375€/Jahr
- Gas (0.08 €/kWh + 84€/Jahr): 1684€/Jahr
- Super Heizöl (0.9804 €/L): 2000€/Jahr
- Direkt-Strom, z.B. Infrarot oder Nachtspeicher (0.2407 €/kWh + 200€/Jahr): 4814€/Jahr
Ausstattung
Hier ein Auszug aus dem Bewertungsgesetz (BewG):
Standardstufe | Wägungsanteil | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | ||
nicht zeitgemäß | zeitgemäß | |||||
einfachst | einfach | Basis | gehoben | aufwendig | ||
Außenwände |
Holzfachwerk, Ziegelmauerwerk; Fugenglattstrich, Putz, Verkleidung mit Faserzementplatten, Bitumenschindeln oder einfachen Kunststoffplatten; kein oder deutlich nicht zeitgemäßer Wärmeschutz (vor ca. 1980) |
ein-/zweischaliges Mauerwerk, z. B. Gitterziegel oder Hohlblocksteine; verputzt und gestrichen oder
Holzverkleidung; nicht zeitgemäßer Wärmeschutz (vor ca. 1995) |
ein-/zweischaliges Mauerwerk, z. B. aus Leichtziegeln, Kalksandsteinen, Gasbetonsteinen; Edelputz; Wärmedämmverbundsystem oder Wärmedämmputz (nach ca. 1995) |
Verblendmauerwerk, zweischalig, hinterlüftet, Vorhangfassade (z. B. Naturschiefer); Wärmedämmung (nach ca. 2005) |
aufwendig gestaltete Fassaden mit konstruktiver Gliederung (Säulenstellungen, Erker etc.),
Sichtbeton-Fertigteile, Natursteinfassade, Elemente aus Kupfer-/ Eloxalblech, mehrgeschossige Glasfassaden; hochwertigste Dämmung (z. B. Passivhausstandard) |
23 |
Dach |
Dachpappe, Faserzementplatten/Wellplatten; keine bis geringe Dachdämmung |
einfache Betondachsteine oder Tondachziegel, Bitumenschindeln; nicht zeitgemäße Dachdämmung (vor ca. 1995) |
Faserzement-Schindeln, beschichtete Betondachsteine und Tondachziegel, Folienabdichtung; Dachdämmung (nach ca. 1995); Rinnen und Fallrohre aus Zinkblech; |
glasierte Tondachziegel, Flachdachausbildung tlw. als Dachterrassen; Konstruktion in Brettschichtholz, schweres Massivflachdach; besondere Dachformen, z. B. Mansarden-, Walmdach; Aufsparrendämmung, überdurchschnittliche Dämmung (nach ca. 2005) |
hochwertige Eindeckung, z. B. aus Schiefer oder Kupfer, Dachbegrünung, befahrbares Flachdach; hochwertigste
Dämmung (z. B. Passivhausstandard); Rinnen und Fallrohre aus Kupfer ➀aufwendig gegliederte Dachlandschaft, sichtbare Bogendach-konstruktionen |
15 |
Fenster und Außentüren |
Einfachverglasung; einfache Holztüren |
Zweifachverglasung (vor ca. 1995); Haustür mit nicht zeitgemäßem Wärmeschutz (vor ca. 1995) |
Zweifachverglasung (nach ca. 1995), Rollläden (manuell); Haustür mit zeitgemäßem Wärmeschutz (nach ca. 1995) |
Dreifachverglasung, Sonnenschutzglas, aufwendigere Rahmen, Rollläden (elektr.); höherwertige Türanlage z. B. mit Seitenteil, besonderer Einbruchschutz |
große, feststehende Fensterflächen, Spezialverglasung (Schall- und Sonnenschutz); Außentüren in hochwertigen Materialien |
11 |
Innenwände und -türen |
Fachwerkwände, einfache Putze/Lehmputze, einfache Kalkanstriche; Füllungstüren, gestrichen, mit einfachen Beschlägen ohne Dichtungen |
massive tragende Innenwände, nicht tragende Wände in Leichtbauweise (z. B. Holzständerwände mit Gipskarton),
Gipsdielen; leichte Türen, Stahlzargen |
nicht
tragende Innenwände in massiver Ausführung bzw. mit Dämmmaterial gefüllte Ständerkonstruktionen; schwere Türen ➀Holzzargen |
Sichtmauerwerk; Massivholztüren, Schiebetürelemente, Glastüren, strukturierte Türblätter ➀Wandvertäfelungen (Holzpaneele) |
gestaltete Wandabläufe (z. B. Pfeilervorlagen, abgesetzte oder geschwungene Wandpartien);
Brandschutzverkleidung; raumhohe aufwendige Türelemente ➀Vertäfelungen (Edelholz, Metall), Akustikputz |
11 |
Deckenkonstruktion und Treppen |
Holzbalkendecken ohne Füllung, Spalierputz; Weichholztreppen in einfacher Art und Ausführung; kein Trittschallschutz ➀Weichholztreppen in einfacher Art und Ausführung; kein Trittschallschutz |
Holzbalkendecken mit Füllung, Kappendecken; Stahl- oder Hartholztreppen in einfacher Art und Ausführung ➀Stahl- oder Hartholztreppen in einfacher Art und Ausführung |
➀Beton- und Holzbalkendecken mit Tritt- und Luftschallschutz (z. B. schwimmender
Estrich); geradläufige Treppen aus Stahlbeton oder Stahl, Harfentreppe, Trittschallschutz ➁Betondecken mit Tritt- und Luftschallschutz (z. B. schwimmender Estrich); einfacher Putz |
➀Decken mit größerer Spannweite, Deckenverkleidung (Holzpaneele/Kassetten); gewendelte Treppen aus Stahlbeton oder Stahl, Hartholztreppenanlage in besserer Art und Ausführung ➁zusätzlich Deckenverkleidung |
Deckenvertäfelungen (Edelholz, Metall) ➀Decken mit großen Spannweiten, gegliedert; breite Stahlbeton-, Metall- oder Hartholztreppenanlage mit hochwertigem Geländer |
11 |
Fußböden | ohne Belag | Linoleum-, Teppich-, Laminat- und PVC-Böden einfacher Art und Ausführung | Linoleum-, Teppich-, Laminat- und PVC-Böden besserer Art und Ausführung, Fliesen, Kunststeinplatten | Natursteinplatten, Fertigparkett, hochwertige/großformatige Fliesen, Terrazzobelag, hochwertige Massivholzböden auf gedämmter Unterkonstruktion; aufwendige Verlegung | hochwertiges Parkett, hochwertige Natursteinplatten, hochwertige Edelholzböden auf gedämmter Unterkonstruktion | 5 |
Sanitäreinrichtungen |
einfaches Bad mit Stand-WC; Installation auf Putz; Ölfarbenanstrich, einfache PVC-Bodenbeläge |
1 Bad
mit WC, Dusche oder Badewanne; einfache Wand- und Bodenfliesen, teilweise gefliest |
Wand-
und Bodenfliesen, raumhoch gefliest; Dusche und Badewanne ➀1 Bad mit WC, Gäste-WC ➁1 Bad mit WC je Wohneinheit |
1–2
Bäder (➁je Wohneinheit) mit tlw. zwei Waschbecken, tlw. Bidet/Urinal, Gäste-WC,
bodengleiche Dusche; Wand- und Bodenfliesen; jeweils in gehobener Qualität |
hochwertige Wand- und Bodenplatten (oberflächenstrukturiert, Einzel- und Flächendekors) ➀mehrere großzügige, hochwertige Bäder, Gäste-WC; ➁2 und mehr Bäder je Wohneinheit |
9 |
Heizung | Einzelöfen, Schwerkraftheizung | Fern- oder Zentralheizung, einfache Warmluftheizung, einzelne Gasaußenwandthermen, Nachtstromspeicher-, Fußbodenheizung (vor ca. 1995) | elektronisch gesteuerte Fern- oder Zentralheizung, Niedertemperatur- oder Brennwertkessel |
Fußbodenheizung, Solarkollektoren für Warmwassererzeugung ➀zusätzlicher Kaminanschluss |
Solarkollektoren für Warmwassererzeugung und Heizung, Blockheizkraftwerk, Wärmepumpe, Hybrid-Systeme ➀aufwendige zusätzliche Kaminanlage |
9 |
Sonstige technische Ausstattung | sehr wenige Steckdosen, Schalter und Sicherungen, kein Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter), Leitungen teilweise auf Putz | wenige Steckdosen, Schalter und Sicherungen | zeitgemäße Anzahl an Steckdosen und Lichtauslässen, Zählerschrank (ab ca. 1985) mit Unterverteilung und Kippsicherungen | zahlreiche Steckdosen und
Lichtauslässe, hochwertige Abdeckungen, dezentrale Lüftung mit Wärmetauscher, mehrere LAN- und
Fernsehanschlüsse ➁Personenaufzugsanlagen |
Video- und zentrale Alarmanlage,
zentrale Lüftung mit Wärmetauscher, Klimaanlage, Bussystem ➁aufwendige Personenaufzugsanlagen |
6 |
Und noch ein paar weitere aus anderen Quellen:
Bereich | Standard / Durchschnittlich | Mittelklasse | Hochwertig | Luxus / Exklusiv |
---|---|---|---|---|
Wände | Raufasertapete, gestrichen | Glatte Wände, Vliestapete | Hochwertige Tapeten, Glattputz | Edler Wandputz, Naturmaterialien |
Küche | Einfache Einbauküche | Marken-Einbauküche | Hochwertige Einbauküche mit Markengeräten | Designer-Küche, Profi-Ausstattung |
Innentüren | Füllungstüren, Türblätter und Zargen gestrichen, Stahlzargen | Kunststoff-/Holztürblätter, Holzzargen, Glastürausschnitte | Türblätter mit Edelholzfurnier, Glastüren, Holzzargen | massivere Ausführung, Einbruchschutz |
Elektroinstallation | je Raum 1 Lichtauslass und 1–2 Steckdosen, Installation tlw. auf Putz | je Raum 1–2 Lichtauslässe und 2–3 Steckdosen, Installation unter Putz | je Raum mehrere Lichtauslässe und Steckdosen, informationstechnische Anlagen | aufwendige Installation, Sicherheitseinrichtungen |
Beleuchtung | Standard-Lampen | Einbaustrahler, LED | LED-Spots, Design-Leuchten | Designer-Beleuchtung, Lichtkonzepte |
Außenbereich | Einfacher Garten | Gartengestaltung, Terrasse | Hochwertiger Garten mit Pflasterung | Landschaftsgarten, Pool, Beleuchtung |
Das will die Bank auch wissen wenn sie die Finanzierung prüft.
Einzelnachweise
- "Ausstattungsstandard" auf immobilienbewertung-info.de, abgerufen am 2024-11-09
- "Wohnung und Haus – was zählt alles zu einer gehobenen Ausstattung?" auf edle-bauelemente.de, abgerufen am 2024-11-09
- "Was ist eigentlich eine gehobene Gebäudeausstattung aus Sicht der Gebäudeversicherung?" auf versicherungsmakler-guetersloh.de, abgerufen am 2024-11-09
- "Ausstattungsmerkmale und Lage beim Hausverkauf" auf praxiswissen-immobilien.de, abgerufen am 2024-11-09