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Hilfreiche Bürokratie

Wir schimpfen gerne über Bürokratie und fordern deren Abbau. Dass es gute Gründe für Bürokratie gibt, wird dabei oft übersehen.

Ein Beispiel wie wir mit zusätzlicher Bürokratie gesamtwirtschaftlich effizienter werden können, ist mir neulich begegnet.

Ich plane gerade eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) auf meinem Dach. Natürlich hole ich mir dafür Angebote von verschiedenen Firmen ein.

Gute Firmen machen alle das gleiche: Sie kommen vorbei und schauen sich die Situation an. Dabei erfassen sie:

  1. Bedarf:
    • Wie hoch ist der jährliche Stromverbrauch?
      • Gibt es
    • Wie viele Zähler gibt es und welche Tarife (Grundgebühr, Arbeitspreis) sind damit verbunden?
  2. Gegebenheiten:
    • Wie ist die Dachfläche (Größe, Ausrichtung, Neigung, Verschattung)?
    • Gibt es bauliche Besonderheiten (Dachfenster, Gauben, Schornsteine)?
    • Wie ist die elektrische Infrastruktur (Zählerplatz, Einspeisepunkt)?
    • Welche Dachziegel sind verbaut (Material, Zustand)?
  3. Wünsche:
    • Module: Wie viele kW-Peak (kWp) soll die Anlage haben?
    • Speicher: Soll ein Batteriespeicher installiert werden? Wenn ja, wie groß?
    • Wechselrichter: Soll ein Hybrid-Wechselrichter (für PV und Speicher) oder ein reiner PV-Wechselrichter installiert werden?
    • Monitoring: Soll die Anlage überwacht werden? Wenn ja, wie (App, Website)?

Ich werde allerdings nur ein Angebot annehmen. Alle anderen Anbieter haben ihre Zeit verschwendet.

Es wäre effizienter, wenn es ein standardisiertes Formular gäbe, in dem ich alle diese Informationen eintragen kann. Dann könnten die Anbieter die Angebote ohne Vor-Ort-Termin erstellen. Das spart Zeit und Geld für alle Beteiligten.

Der Staat könnte also:

  1. Ein standardisiertes Formular für PV-Angebote erstellen.
  2. Die Anbieter verpflichten, dieses Formular zu verwenden und als Protokoll an den Kunden weiterzugeben.
  3. Einen sinnvollen Mindestpreis für die fachgerechte Erstellung der Anforderungen festlegen.

Damit kann der Kunde nach dem ersten Angebot (incl. erstelltem Anforderungsprotokoll) mit dem Protokoll zu anderen Anbietern gehen und dort weitere Angebote einholen.

So ein bisschen wie Ikea bei Küchenplanungen für die Erstellung des Küchenplans eine Pauschale verlangt, aber dann den Kunden den erstellten Plan zur Verfügung stellt.

Published

Sep 29, 2025
by Martin Thoma

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My bits and bytes

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