Ich habe mir einen Altbau gekauft, aber ein Neubau wäre schon echt cool. In diesem Artikel sammel ich mal ein paar Ideen, wie für mich das perfekte Haus aussehen würde. Und ich habe mal mit Bing Image Creator gespielt um zu schauen wie gut ich meine Vorstellungen visualisieren kann.
Kernideen bei meinem Traum-Neubau sind autarikie und wenig Arbeit. Das Haus soll möglichst ohne Wartung und mit geringem Reinigungsaufwand bewohnt werden können. Und es soll auch alles nicht riesig sein; also sagen wir mal so um die 120m² - 160m² Wohnfläche.
Technik
- PV-Anlage mit Inselfunktion, damit man für Stromausfälle etwas gewappnet ist.
- Trinkwasser- und Grauwasser-Leitungen. Die Grauwasser-Leitungen gehen zu den Toiletten. Ein Großteil des Wasserbedarfs ist dort.
- Wasserbehälter für Regenwasser. Damit kann man dann das Garten- und Toilettenwasser befüllen.
- Wasserhähne mit Wandmontage. Damit sind die Spritzwasser-Flächen leichter zu reinigen.
- Beleuchtung: E14 und E27 sind zu bevorzugen. Alles was leicht austauschbar ist, ist ok. LED stripes sehen zwar toll aus, sind aber schwer auszutauschen.
- Platz in jedem Stockwerk für einen Staubsaugroboter.
- Verschiebbare Holz-Laden zum Sonnenschutz an der Außenfassade
- Regen-Notüberlauf an der Regenrinne, damit bei Verstopfung / zu viel Regen das Wasser geordnet abgeleitet wird.
Heizung
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe sorgt für warmes Brauchwasser und versorgt die Fußbodenheizung.
Es gibt keine Öl-, Gas-, oder Holz-Heizung. Das heißt es gibt auch keinen Schornstein. Daher gibt es auch keine Kosten für Schornsteinfeger.
Wenn man ein Kaminfeuer genießt, kann man auch ohne Schornstein einen Kamin auf Ethanol-Basis haben. Ein Liter Ethanol hat einen Brennwert von 5.9 kWh/L. Ein Neubau hat eine Heizlast von max. 50 Watt/m². Weil Ethanol so leicht entzündlich ist darf man maximal 20L lagern. Für 120m² wären das nicht mal ein Tag. Für Notfälle ist das also eher nicht geeignet.
Alternativen zur Luft-Wasser-Wärmepumpe:
- Luft-Luft-WP: Erwärmt leider nicht das Brauchwasser. Man könnte zusätzlich eine Brauchwasserwärmepumpe einbauen, aber das sorgt für mehr Arbeit. Die Luft-Luft-WP (Klimasplitgeräte) können noch kühlen, aber das sollte man mit sinnvoller verschattung auch schaffen.
- Infrarot-Heizung: Besticht durch die Tatsache, dass sie in der Anschaffung günstig ist, leicht ersetzt werden kann, und keine Wartung benötigt. Die Lebensdauer ist auch gut. Gut für kleine Räume die meistens kühler sein können, z.B. Toilette oder Badezimmer.
Smart Home
- Ethernet-Buchse in jedem Raum
- Temperatur-, Feuchtigkeits, und Anwesenheits-Sensor (Radar) in jedem Raum. Wenn niemand im Raum ist soll das Licht ausgehen.
- Öffnungs-Sensoren an jedem Fenster und jeder Tür: Wenn Fenster offen sind soll die Klimaanlage aus gehen.
- Möglichkeit die Rolladen via Smart Home zu steuern
- Smart Home erfasst verbrauch automatisch und schickt Warnung bei unerwartetem höherem Verbrauch.
- Home Assistant im lokalen Betrieb
Sicherheit
- Einbruch: RC-Standard; Kameras rund ums Haus
- Hochwasserschutz: Rückstauklappen
- Elektrizität und Blitzschlag: FI-Schalter, Sicherungen ... alles Standard?
- Feuer: Rauchmelder und in jedem Stockwerk einen Feuerlöscher
Türen
Haustür: Aus Aluminium, Bolzen zum verschluss, mechanisches Automatik-Schloss, Türspion
Innentüren:
- Vollspan: Deutlich hochwertiger als Röhrenspan; hat bessere Schallschutz-Werte.
- CPL (Continuous Pressure Laminate) ist eine wiederstandsfähige Beschichtung.
Boden
Fliesen bieten den Vorteil, dass man eine Fußbodenheizung einbauen kann. Da ich eher auf Split-Klimaanlagen setzen würde, ist dieser Vorteil nicht wichtig. Mit kalibrierten und rektifizierten Fliesen erreicht man kleine Fugengrößen. Das erleichtert die Reinigung. Abriebsklasse 4 oder 5 sorgt dafür, dass man keine Kratzer bekommt - bei Feinsteinzeug wäre das immer der Fall. Brandklasse A1. Die Rutschklasse gibt an wie glatt / rutschig die Fliese ist.
Parkett muss regelmäßig gewachst und gebonert werden. Manche sind von Parkett begeistert; ich verstehe nicht wieso.
Was bei Fliesen die Abriebklasse ist, ist bei Vinyl wohl die Nutzklasse.
Vinyl oder großflächige Fliesen. Eben etwas das Wasserresistent ist und leicht zu reinigen ist.
Alternativen:
- Teppich: Fest verbauter Teppich wird dreckig und kann man dann nicht reinigen.
- Echtholzparkett
- Klickparkett
- Laminat
Fugenloser Boden
Fugenlose Böden kennt man eigentlich nur aus Garagen, Kellern, und Kaufhäusern. Man kann sie aber auch im Wohnbereich nutzen. Die Optionen sind:
- Gießen: Kunstharzbeläge
- Epoxidharz (z.B. Murface Industrial)
- Acryl (z.B. Murface Mono)
- Polyurethan (PU)
- Spachteln: Steinteppich (Marmor- bzw. Quarzkies)
- Gießen und spachteln möglich: Mineralischer Spachtelboden
- Zement+Quarzsand
- Microzement (Zement + Harze), auch Beton Ciré genannt. Nicht geeignet für dauernasse Böden (Badezimmer)!
Alle Methoden benötigen einen ebenen Untergrund, welcher durch eine Nivelliermasse hergestellt wird. Ggf. ist eine Grundierung nötig.
Die Spachtel-Methoden benötigen eine Versiegelung.
Klassisch
Zusammenaddiert durch alle Schichten der Fußbodenheizung sollte der Wärmedurchlasswiderstand einen Richtwert von max. 0,15 m2K/W nicht überschreiten.
Feinsteinzeug Fliese | Parkett | Kork | Laminat | Vinyl | Linoleum | |
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Aufbau und Kommentare | Laminat ist sehr trittlaut, dh man benötigt eine Dämmschicht. Es kommt nur bedingt mit Feuchtigkeit klar. | Gibt es als "loses" Vinyl (billig), Klickvinyl (medium), und Hartvinyl (teuer, auch SPC-Vinyl genannt). Schwere Gegenstände können Druckstellen hinterlassen. Modernere Variante des PVC. | Kann bei viel Nässe verrotten; besteht hauptsächlich aus Leinöl und Naturharzen | |||
Preis | 25€/m² (21,49 € / m² - 70 € / m²) | 30 €/m² - 60€/m² | 40€/m² (16.50€/m² - 47€/m²) | 16€/m² (10€/m² - 25€/m²) | 26€/m² (20€ - 60€) | 24€/m² |
Brandklasse | A1 | Cfl-s1 / Dfl-s1 | B2 | Cfl-s1 | Bfl-s1 | Cfl-s1 |
Stärke | 11mm | 11.5mm | 10.5mm | 8mm | 3.5 mm - 4mm | 2.5 mm |
Fußbodenheizung geeignet | Ja (Wärmedurchlasswiederstand 0,012) | Möglich (Wärmedurchlasswiederstand 0,04 - 0,15) | Sehr eingeschränkt (Wärmedurchlasswiederstand 0,13) | Möglich (Wärmedurchlasswiederstand 0,010) | Möglich (Wärmedurchlasswiederstand 0,015) | Ja (Wärmedurchlasswiederstand 0,010 – 0,04) |
Optik | Vielfältig | Einseitig | Sehr einseitig | Beliebig | Beliebig | TODO |
Kratz-Robustheit | Sehr gut | Befriedigend | Ausreichend | Gut | Gut | TODO |
Wasser-Robustheit | extrem wasserabweisend | wasserfest + wasserabweisend | nur bei Feuchtraumlaminat | typischerweise wasserfest, wasserdicht möglich mit vollflächiger Verklebung | TODO | |
Flecken-Robustheit (Wein) | Sehr gut | Ausreichend | Mangelhaft | Befriedigend | Gut | TODO |
Wärmeleitfähigkeit λ* | 1.05 W/(mK) | 0.11 - 0.21 W/(mK) | 0.079 W/(mK) | 0.17 W/(mK) | 0.17 W/(mK) | 0.17 W/(mK) |
Weitere:
- PVC: Kommt besser mit Feuchtigkeit klar, aber eine Dampfsperre wird empfohlen. Enthält Weichmacher und bei Feuer gibt es giftige Gase. Da Vinyl als moderne Variante gilt habe ich es nicht aufgenommen.
Gebäudehülle / Fassade
- Großer Dachüberstand, damit man trocken ums Haus herum laufen kann. Damit ist die Fassade auch geschützt.
- Möglichst keine Dachfenster
- Blöd wenn es schneit
- Es kann rein regnen
- Teuer - sowohl die Anschaffung, als auch die Reparatur
- Insektengitter sind schlecht
- Zentrale Lüftung mit Pollenfilter und Wärmerückgewinnung
- Kein Kamin, d.h. keine Kaminkehrer-Kosten. Damit gibts auch keinen Holzofen und kein Öl oder Gas.
- Das Grundstück soll vom Haus aus leicht abfallen, damit Regen/Schmelzwasser weggeleitet wird.
Küche
- Spülbecken: Flächenbündig oder Unterbaubecken. Im Gegensatz zum Einbau-Spüle kann man hier besser reinigen.
- Herd:
- Flächenbündig: Selbes Argument wie beim Spülbecken.
- Induktionsherd: Sehr geringes Brandrisiko, kein Rauch oder Abgase
- Backofen:
- Ober-Unterhitze, Heißluft, Grill
- Backauszug
- 60x60cm: 67L Garraum
- Mikrowellen-Funktion: z.B. Bosch HMG6764B1 Serie 8, Siemens HM636GNS1 iQ700
- Dampf-Garer
- Arbeitsplatte: Aus Beton, weil es sonst mit dem flächenbündigen Einbau schwer wird. Aus Keramik würde wohl auch gehen, aber da würde ich mir sorgen machen, dass was kaputt geht. Beton ist auch günstiger als Keramik
- Dunstabzug: In die Herdplatte hinein. Das kann man (hoffentlich) besser reinigen.
- Appliance Garage: Ein "Versteck" für so etwas wie den Wasserkocher, Reiskocher, Toaster. Einfach damit es ordentlich aussieht.
Luxus:
- Kücheninsel: Herd auf der Insel, damit man beim Kochen in den Raum sehen kann.
Badezimmer
- Badewanne: Ein bisschen Luxus muss sein.
- Toilette: Hängend. Optimalerweise so, dass ein Wischroboter durch kann. Mit Bidet-Funktion (mit warmen Wasser). Beheizter Sitz.
- Wände und Böden: Microcement. Keine Fugen im Nassbereich.
- Beheizbarer Handtuchhalter
Einrichtung:
- Handtücher: 600 g/m² oder mehr, waschbar bei 60°C oder mehr; Walkfrottier
Wohnzimmer
- Sitzfenster
- Wohnwand mit Fernseher und Sofa / Couch
- TV: Wandmontage, versteckte Kabel
Schlafzimmer
- Integrierter "schwebender" Nachttisch; macht die Reinigung leichter
Büro
Genug Platz für einen Schreibtisch mit Laptop und zweitem Bildschirm sowie ein paar Aktenordner. Muss nicht groß sein.
Kinderzimmer
- Sollte relativ groß sein, weil Kinder dort ja doch recht viel Zeit verbringen
- Schreibtisch, Bett, Kleiderschrank, und Stauraum müssen Platz haben
Gästezimmer
Garage
Man muss ein paar Sachen unterbringen können
- Werkzeug fürs Auto / Fahrrad
- Ersatzschläuche
- Gartenwerkzeug
- Stecktafel ("Pegboard") zur Lagerung vom Werkzeug; https://makerworld.com/en/models/134882#profileId-146324; https://www.franks-shed.com/
Ein Waschbecken wäre auch gut. Und natürlich Steckdosen. Eine Wallbox.
Garten
Eine Chill-Area mit Whirlpool hat schon was, obwohl ich den Energiebedarf nicht so toll finde.
Ein "sunken Firepit" am Pool ist auch cool:
Und natürlich viele Hochbeete.
Mit Glasbrocken (Gambionen) in Türkis und LEDs kann man sehr schöne Sachen machen (Wege, Kräuterspirale, Mauern)
Vorratskeller
- Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: Essen und Trinken bevorraten
Waschzimmer
- Platz für eine Waschmaschine und einen Trockner
- Wasser-Ablauf im Boden, falls mal was kaputt geht
Besondere Räume
Meine Frau findet Ankleidezimmer toll:
Wintergarten ist auch nice, aber ich bin mir nicht sicher was die Feuchtigkeit angeht.
Und eine Anliegerwohnung ist insgesamt eine gute Idee, z.B. um mit zwei Generationen im Haus leben zu können.
Einzelnachweise
[^1] selfio.de: Ratgeber Fußbodenheizung & BodenbelagRatgeber Fußbodenheizung & Bodenbelag [^2] Der Bauladen: Korkinfo [^3] VBG: Bodenbeläge – Fußbodenmaterial